Trockeneis, was ist das?

Trockeneis ist die feste Form von Kohlenstoffdioxid (CO2). Es hat eine Temperatur von ca. -78,5°C und ist in seiner Form vergleichbar mit einem Reiskorn. Unter normalem, atmosphärischem Druck, wird der flüssige Aggregatzustand gänzlich übersprungen. Das Trockeneis geht direkt gasförmig in die Atmosphäre über. Diesen Vorgang nennt man „Sublimation“.

Diese Stoffeigenschaften machen wir uns zunutze. Da keine Feuchtigkeit entsteht, können wir nahezu jede Oberfläche mit Trockeneis behandeln. Bedingt durch die niedrige Temperatur kann Trockeneis auch antibakteriell wirken und wird von uns auch in der Medizintechnik eingesetzt.

Ablauf und Funktionsweise

Bei der hochmodernen Trockeneisstrahltechnik erfolgt der Kontakt des Trockeneises mit der Oberfläche durch einen kraftvollen Luftstrom. Die niedrige Temperatur des Trockeneises bewirkt dabei eine Versteifung und Versprödung von Verunreinigungen und Anhaftungen. Diese werden durch den Druckluftstrom sanft entfernt. Was zurückbleibt, ist eine makellos gereinigte Fläche von höchster Sauberkeit und Trockenheit. Dieser innovative Ansatz garantiert nicht nur eine gründliche Reinigung, sondern auch eine sterile Umgebung – ein gewinnbringendes Resultat für eine Vielzahl von Anwendungen.

Gibt es Qualitäts­unter­schiede?

Beim Trockeneis gibt es tatsächlich Qualitätsunterschiede. Wenn Trockeneispellets frisch produziert werden, sind sie schneeweiß, kleben nicht aneinander und ähneln hier sehr einem Reiskorn. Man kann das Trockeneis in diesem Zustand sogar kurzzeitig mit bloßen Händen anfassen, ohne dass man sich Kälteverbrennungen zuzieht (dennoch nicht zu empfehlen).

Im Laufe der Zeit verliert Trockeneis jedoch an Qualität. Das ist daran zu erkennen, dass die einst strahlend weißen Trockeneispellets langsam aber sicher beginnen glasig zu werden. Das Trockeneis wird „durchsichtig“. Dazu binden die Pellets auch Luftfeuchtigkeit. Das Aerosol gefriert sofort und die Pellets fangen an zu klumpen. Zudem wird das Trockeneis zunehmend weicher.

Wie wird Trocken­eis her­gestellt?

Trockeneis besteht – wie oben bereits erwähnt – zu 100% aus Kohlenstoffdioxid (CO2). Dieses CO2 wird in großen Tanks gelagert, die unter Druck stehen. Das CO2 wird in eine Kammer geleitet, entspannt und bildet dort CO2-Schnee. Befindet sich ausreichend Schnee in dieser Entspannungskammer, presst eine Hydraulikpresse den Kohlensäureschnee durch eine Matrize. Das Trockeneis ist fertig produziert und bereit verwendet zu werden.

Ist weiches Trockeneis auch gleichzeitig schlechter?

Die pauschale Beantwortung dieser Frage gestaltet sich als schwierig, da sie stark von dem zu reinigenden oder zu strahlenden Objekt abhängt. Beim sogenannten „abrasiven Trockeneisstrahlen“, das Zusatzmaterialien wie Glasperlen, Nussschalen, Soda oder Kunststoffe verwendet, spielt die Härte des Trockeneises eine eher untergeordnete Rolle. Hier liegt der Fokus darauf, mithilfe des Abrasivmittels eine mechanische und oberflächliche Abtragung zu erreichen, ähnlich dem Prinzip des Sandstrahlens. Das Trockeneis dient dabei lediglich als Grundlage, während es keinen Einfluss auf den Grad des Materialabtrags hat.

Die eigentliche Trockeneisstrahltechnik zeichnet sich jedoch als äußerst schonende und wirkungsvolle Methode aus. Hierbei wird das Trockeneis mittels eines Luftstroms auf die Oberfläche gebracht. Die Kombination aus der niedrigen Temperatur des Trockeneises und dem Luftstrom führt dazu, dass Verunreinigungen verspröden und abgetragen werden. Diese Technik wird umso schonender, je weicher das Trockeneis ist. Die schonende Natur dieser Methode ermöglicht eine gründliche Reinigung, ohne das Grundmaterial zu beeinträchtigen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Auswahl des richtigen Trockeneisstrahlverfahrens von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter die Art des Objekts und das angestrebte Reinigungsziel. Während beim abrasiven Trockeneisstrahlen die Härte des Trockeneises weniger relevant ist, stellt das reine Trockeneisstrahlen eine sanfte und wirkungsvolle Methode dar, bei der die Weichheit des Trockeneises eine maßgebliche Rolle spielt.

Umweltneutralität

Das Trockeneis besteht zu 100% aus CO2. Dieses CO2 wird allerdings nicht neu produziert. Durch die Ammoniaksynthese in der Düngemittelherstellung ist das CO2 bereits vorhanden. Wir können dieses CO2 „recyceln“. Es wird zu Trockeneis aufgearbeitet. Wir strahlen damit und leiten es im Nachhinein wieder in die Atmosphäre. Dadurch ist es völlig umweltneutral und schont Ressourcen. Darüber hinaus kann auch das in der Atmosphäre befindliche CO2 dieser entzogen, aufbereitet und durch Trockeneisstrahlen wieder zugeführt werden. Es ist ein ständiger Kreislauf, der keinerlei Auswirkung auf den Treibhauseffekt hat, da das CO2 bereits vorher vorhanden war, wir es nur weiterverwenden und erneut in die Atmosphäre leiten.